Auffällig sind die leeren Räume An der Wae, in dem bis vor kurzem der Jugendfreizeittreff beheimatet war. Das neue Gebäude an der Lehmkul wurde jetzt übergeben und steht für die Jugendarbeit zu Verfügung. Politische Prozesse sind häufig sehr langwierig. Dies gilt besonders in diesem Fall. 

Zunächst ein kurzer Rückblick: 1977 gründete sich die FIG (Freie Interessengemeinschaft) zur Einrichtung einer selbstverwalteten Jugendeinrichtung in Elmpt. In der FIG hatten sich ca.40-50 Jugendliche zusammengefunden, die eine offene Jugendarbeit in eigenen Räumen planten. 

Dort sollten die Jugendlichen die Freizeit gestalten zu können. Vorbild war die frei verwaltete Jugendeinrichtung die „Fluse“ in Waldniel. Bis dato war die Jugendarbeit in der Gemeinde ausschließlich durch die Kirchen und durch Vereine getragen. Es gab eben auch Jugendliche, die sich nicht in den Rahmen der zuvor genannten Organisationen geben wollten. Nach einigem erfolglosen Bemühen um Räumlichkeiten und mit verstreichender Zeit – die Aktiven der FIG verließen zur Ausbildung und Studium die Gemeinde - löste sich die FIG in Wohlgefallen auf. Aber der Gedanke an eine freie Jugendeinrichtung blieb – auch wenn die Vorstellungen in Sachen Freizeitbedürfnisse, Pädagogik, soziale Unterstützung, Zielgruppen usw. dem Zeitgeist geschuldet andere waren als das heute der Fall ist.

1995 hat die SPD einen Antrag zur Schaffung einer Einrichtung für die offene Jugendarbeit gestellt. Nach einigen Debatten wurde als ersten Schritt dann der Jugendfreizeittreff (JFT) „An der Wae“ – als Provisorium - eingerichtet.

Die SPD hat immer wieder an dem Thema gearbeitet und das Ziel „eine feste Einrichtung, ausschließlich für die Jugend“ nicht aus den Augen verloren – siehe beispielweise den Antrag von Nov.1998 als der alte Bauhof an der Beek eine andere Nutzung finden sollte.

Der neue Jugendfreizeittreff an der Lehmkul

Nach weiteren vielen Anträgen an den Rat und letztlich lange Debatten über Kosten, Größe, Bauweise bis hin zu Containerlösungen ist parteiübergreifen im Herbst 2014 der Bau des Jugendfreizeittreffs so wie er jetzt an der Lehmkul steht, beschlossen worden.

Nach erfolgter Bauabnahme kann der Betrieb im neuen Jugendfreizeittreff jetzt anlaufen.
Es gibt mehr Platz und mehr Möglichkeiten für die Betreuung von jungen Leuten als das an der Wae der Fall war.
Auch die Streetworkerin Frau Jansen findet Platz im neuen Gebäude. Dort sind die notwendigen räumlichen Bedingungen für vertrauensvolle Gespräche mit jungen Menschen im ruhigen Rahmen zu finden.
Der neue Jugendfreizeittreffe ist ein Meilenstein für die Betreuung junger Menschen in der Gemeinde Niederkrüchten und signalisiert auch die Wertschätzung gegenüber den jungen Menschen.