Stadtradeln

Bürgerinnen und Bürger haben die Aktion genutzt und sind auf das Fahrrad umgestiegen. Das Auto blieb häufiger mal in der Garage.

In unserer Gemeinde wurde so einiges an Kohlendioxid eingespart. Wir danken allen Mitfahrenden für ihr Engagement und hoffen, dass sie auch in Zukunft vermehrt im Alltag das Fahrrad anstelle des Autos nutzen.

Hier die Erfahrungen unseres Mitfahrers Andreas Krämer:

Schon vor dem Stadtradeln habe ich versucht, wann immer es mir möglich erschien, auf das Rad umzusteigen. Zum diesjährigen Stadtradeln bin ich dann auch 2 Wochen täglich mit dem Rad von Brempt nach Viersen zur Arbeit gefahren.

Ich ziehe seit dem noch mehr den Hut vor all jenen, die das ganze Jahr mit dem Rad zur unterwegs sind.

 

Los ging es bei mir morgens kurz nach 6 Uhr. Ich muss sagen, dass es da noch ziemlich frisch war. Zudem war es natürlich auch noch dunkel, so dass ich Unebenheiten, Schlaglöcher oder andere Hindernisse auf dem Weg erst sehr verspätet sehen konnte. Damit ist das Fahren, vor allem wenn man zügig ans Ziel kommen möchte, nicht ganz einfach und man "holpert" an einigen Wegen schon heftig. Auch die LED-Beleuchtung ist da nicht immer ausreichend.

Als Radfahrer hat man oft das Gefühl, dass dem motorisierten Verkehr allein die Vorfahrt eingeräumt wird. Man fährt auf dem Radweg parallel zur Vorfahrtstraße und an vielen Abbiegungen und Kreuzungen steht dann für die Radfahrer „Vorfahrt achten“.  Viele Autofahrer aus dem querenden Verkehr halten dennoch an, da sie gar nicht erwarten Vorfahrt zu haben. Hier gibt es Optimierungsbedarf.

Erfreulich habe ich das Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer empfunden. Probleme mit Autofahrern hatte ich kaum. Da waren kombinierte Rad- Gehwege schon problematischer. Fußgänger und Radfahrer treffen auf engen Raum aufeinander. Radfahrer sind leise. Klingelt man zu spät, erschrecken sich die Fußgänger. Ebenso wird die Geschwindigkeit der Radfahrer von Fußgängern (nicht nur von Autofahrern) unterschätzt. Das kann zu gefährlichen Situationen führen. Das Wetter war leider nicht immer gut. Schnell wird deutlich: Radfahren im Regen ist nicht schön. Als Brillenträger stellt man fest, dass die Sicht durch Regentropfen deutlich erschwert wird. Man muss sehr konzentriert fahren. Und dann ist da der Wind. Rückenwind ist ein tolles Gefühl, Gegenwind hingegen überhaupt nicht. Man braucht dann deutlich mehr Zeit und Kraft und wenn dann noch Regen dazu kommt wünscht man sich schon mal, lieber das Auto genommen zu haben. Die benötigte Fahrzeit zur Arbeit ist natürlich deutlich länger, dafür hat man auch etwas für seine Fitness getan. Wenn man nach der Arbeit noch Termine hat, ist das Rad nicht immer das optimale Verkehrsmittel. Schnell kommt man in Bedrängnis bei einem zeitnahen Termin. Da ist genauere Planung erforderlich. Zwischen Arbeitsende und Anschlussveranstaltung muss genügend Zeit vorhanden sein.

Auch beim Einkaufen ist das normale Rad mit Packtaschen nicht immer das optimale Gefährt.

Für den normalen Einkauf bin ich gut mit meinen großen Packtaschen zurechtgekommen. Zum Großeinkauf von 4 Kisten Wasser etc. kommt man am Auto dann doch nicht vorbei.

Als Fazit muss ich festhalten, dass der Umstieg auf das Rad in weiten Teilen möglich ist. Erleichtert würde dies durch bessere Weg- und fahrradfreundlichere Verkehrsführung. Inwieweit Zeitplanung und Organisation im Tagesablauf auf Radler angepasst werden kann muss im Einzelfall geklärt werde. Aber eine grundsätzliches Verständnis dahingehend wäre ein großer Gewinn.

In Niederkrüchten gibt es bereits ein Radwegekonzept, das umsetzt werden muss.

Die Vernetzung möglichst aller Verkehrsmittel wäre sicher ein weiterer guter Ansatz um die Umwelt von Verkehrsbelastungen zu entlasten.