In den letzten Monaten ist eine intensive Diskussion um den neuen Standort eines Vollsortimenters in der Ortslage Elmpt entstanden. In der Ratssitzung am 23. Juni 2015 wurde über den endgültigen Standort Heineland oder Mönchengladbacher Str. abgestimmt. Ergebnis der Abstimmung war ein Patt 17 Stimmen für Heineland und 17 Stimmen für Mönchengladbacher Str. Die SPD-Fraktion hat sich in dieser Frage für den Standort Mönchengladbacher Str. entschieden.
Mit dem neuen Standort für einen Vollsortimenter verfolgt die SPD-Niederkrüchten folgende Ziele:
- Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung in Niederkrüchten mit einem umfassenden Sortiment – beispielsweise betreibt der EDEKA-Markt die einzige Frischfleischtheke in der Ortslage Elmpt.
- Zentrale Position des Marktes in der Gemeinde, d.h. gute Erreichbarkeit für einen breiten Bevölkerungsanteil aus Niederkrüchten, Oberkrüchten, Birth, Dam, Heyen, Elmpt, Overhetfeld)
- Zeitnahe Umsetzung der Neuerrichtung um keine Versorgungslücke entstehen zu lassen und Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten nicht zu gefährden
- Kaufkraftbindung (weniger Abfluss) – mit der lückenlosen Versorgung der Niederkrüchtener Bevölkerung kann Kaufkraft gebunden werden. Das bedeutet Umsatz und letztendlich Gewerbesteuern für Niederkrüchten.
- Erfolg für den Vollsortimenter, um den Bestand zu sichern! Das heißt, der Markt soll von vielen Kunden - Einheimische und Auswärtige - leicht erreicht werden können. Nur mit ausreichend vielen Kunden kann ein Geschäft bestehen.
- Anbindung des Geschäftes an sonstige Geschäfte und Märkte (z.B. Gewerbegebiet), um Verkehr zu reduzieren.
- Zentrumsentwicklung – gegenseitige Stärkung von Geschäften. 80% der Geschäfte in Elmpt befinden sich im unteren Teil der Hauptstraße (von der Commerzbank bis zum Hofladen Houx). Historisch ist Elmpt ein Straßendorf. Mit einem Markt an der Mönchengladbacher Straße wird das „Zentrum“ gestärkt und die Zergliederung verhindert.
- Arbeitsplätze – die Erhaltung und der Ausbau von Arbeitsplätzen ist wichtig. Mit der Weiterführung des EDEKA-Marktes können lückenlos Arbeitsplätze erhalten werden und mit dem neuen Markt werden weitere Arbeitsplätze entstehen. Gleiches gilt auch für Zulieferer, Lieferanten und Subunternehmer.
Die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Vollsortimenters sind für die Fläche an der Mönchengladbacher Straße bereits erarbeitet und bedürfen noch der endgültigen Verabschiedung durch den Rat.
Für das Heineland ist ein komplett neues Verfahren einzuleiten. Unter der Voraussetzung, dass im Verfahren keine besonderen Planungshemmnisse eintreten, ist mit einer Verfahrenslaufzeit von 1,5 bis 2 Jahren zu rechnen.
Die Mönchengladbacher Straße ist eine vielbefahrene Straße in Elmpt. Für den Kundenstrom zum Markt und für die Reduzierung von Verkehrsströmen innerhalb der Gemeinde ist das gut. Besonderes Augenmerk ist allerdings auf die Anbindung des Marktes an den öffentlichen Verkehr zu richten. Für Fußgänger und Radfahrer aus dem östlichen Teil von Elmpt ist eine Mittelinsel als Querungshilfe vorgesehen. Gegebenenfalls ist auch noch eine Fußgängerampel erforderlich. Die bautechnischen Voraussetzungen sollen geschaffen werden.
Auch wenn sich die Verkehrssituation im Heineland zunächst einfacher darstellt, ist zu beachten, dass sich dort zwei Kindergärten befinden. Aufgrund stärkerer Verkehrsströme könnte ggf. auch eine Lärmschutzwand zum Wohngebiet Malerviertel an der Overhetfelder Straße notwendig werden.
Die Fläche „Mönchengaldbacher Straße“ ist eine bewirtschaftete Wiesenfläche in einem Landschaftsschutzgebiet am Rand des Ortszentrums. Durch Ausgleichsmaßnahmen zwischen Markt und Elmpter Bach soll der Verlust an Landschaftsschutzfläche kompensiert werden. Hier kann man sogar zu der Einschätzung kommen, dass mehr an qualitativem Raum für die Natur entsteht.
Die Fläche im Heineland wird gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt und sollte zukünftig zum Bauland für den Wohnungsbau werden. Entsteht im Bereich Heineland ein Vollsortimenter, so wird die Vermarktung der weiteren Flächen für die Wohnbebauung schwieriger, was wiederum die Gemeindekasse beeinträchtigt.
Im Laufe der Diskussion um einen geeigneten Standort für einen Vollsortimenter – es wurden eine Vielzahl von Standorten betrachtet – hat sich die Mönchengladbacher Straße als bestgeeignet herauskristallisiert.
Trotz anfänglich großer Skepsis in der SPD bezüglich der Fläche an der Mönchengladbacher Straße sind wir, nach Abwägung der Argumente und Randbedingungen, im Abgleich zu unseren Zielen zu dem Ergebnis gekommen für die Mönchengladbacher Straße zu stimmen.
Die Begründung im Einzelnen:
Þ Der Standort Mönchengladbacher Straße erlaubt einen erfolgreichen Betrieb, gut erreichbar für Einheimische und Durchreisende
Þ Der Standort hat eine Anbindung an den weiteren Einzelhandel in Elmpt und zu Gewerbegebiet Dam
Þ Der Standort ist relativ zentral in der Gesamtgemeinde – dadurch reduziert sich der von Abfluss der Kaufkraft, auch die Verkehrsströme werden reduziert
Þ Planungsrechtlich ist der Standort möglich – planungsrechtliche Belange wurden berücksichtigt, die Zustimmung der Bezirksregierung wird erwartet
Þ Die Planung der Verkehrssituation wurde deutlich verbessert
Þ Zur Reduzierung von Versorgungslücken soll eine zeitnahe Umsetzung erfolgen – das Planverfahren „Mönchengladbacher Straße“ ist dahingehend fast abgeschlossen
Þ Den Bedürfnissen von Natur und Landschaftsschutz sind in der Planung berücksichtig.
Ein für uns wichtiger Nebeneffekt ist die Sicherung von bestehenden Arbeitsplätzen und die Stützung einheimischer Unternehmen die seit Jahren hier tätig sind.
Wir plädieren für den Standort „Mönchengladbacher Straße“.
